Die Fotografien von Marion Kalter handeln stets von Menschen – für sie hat sich die Künstlerin bereits als junge Journalistin interessiert. Darunter die künstlerische und intellektuelle Avantgarde der 1970er-Jahre, wie etwa Anaïs Nin, Paul Bowles, William Burroughs, Allen Ginsberg, Susan Sontag oder Meret Oppenheim. Bei den damals noch jungen Rencontres d’Arles und in Paris begegnete sie Fotograf_innen wie Mary Ellen Mark oder Garry Winogrand. Deep Time ist die Bilder- und Lebensgeschichte Marion Kalters. In ihrer ersten Monografie nimmt sie anhand einer Reihe von verschiedenen fotografischen Techniken und Sujets die Inventur einer Zeit und deren Lebensgefühls vor. Klassische Porträts reihen sich an radikale Selbstinszenierungen. Stilleben von Gegenständen aus dem Nachlass von Kalters Eltern und Collagen historischer Fotos treffen auf zeitgenössische Smartphoneaufnahmen. Zwischen diesen verschiedenen zeitlichen und geografischen Fixpunkten tut sich ein beeindruckender Bildkosmos auf, dessen einzige Konstanten die Intensität und Subjektivität sind, mit der Kalter versucht ihre Vergangenheit zu verstehen.
Marion Kalter (*1951 in Salzburg) studierte zunächst Malerei und Kunstgeschichte in den USA und Paris bevor sie anfing sich mit Fotografie zu beschäftigen. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit war sie als Journalistin und Übersetzerin tätig, wodurch sich zahlreiche Möglichkeiten ergaben, Persönlichkeiten aus der Kunstwelt zu portraitieren. Ihre Bilder und Texte wurden unter anderem in European Photography, Die ZEIT und Le Monde veröffentlicht. Sie lebt und arbeitet in Paris und Chabenet, Frankreich.
Ausstellung
Museum der Moderne Salzburg, 26.02. – 22.05.2022
Ausgewählte Presse
Perlentaucher, 24.6.2022