Stahlgrüne Amazilie, Rotbürzelkassike, Rostnackenstaffelschwanz, Strichelbrust-Spinnenjäger… rätselhafte Namen oder Begriffe, die nur Ornithologen vertraut klingen. In diesem Buch geht es um die Nester dieser und vieler anderer Vogelarten, die seltsamen, unglaublich fragilen, filigran aus Gras, Lehm, Blättern und einer Vielzahl anderer Materialien zusammengekitteten Kugeln und Flechtwerke, die Vögel errichten um dort ihre Eier zu legen, zu brüten und ihren Nachwuchs aufzuziehen.
Karen Weinert vereint mit Ihren Bildern die Perspektiven von künstlerischer und dokumentarischer Fotografie, Naturwissenschaft und Museologie auf die überwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammende, historische Senckenberg Naturhistorische Sammlung in Dresden, in der es einen beeindruckenden Bestand von rund 1.000 Vogelnestern aus aller Welt gibt. Dabei setzt sie auf drei verschiedene fotografische Methoden: Schwarz-Weiss Fotografie im abstrahierenden Blossfeldt’schen Stil, Farbfotografie in neutral dokumentarischer Manier und Flachbettscantechnologie mit der sie gefundene (verlassene!) Nester abtastet. Mit den ca. 100 abgebildeten Miniaturhabitaten dieser Sammlung lässt sich exemplarisch die ungeheure Vielfalt an Formen und Konstruktionstechniken dieser fantastischen Architekturen abbilden.
Gefördert von der Kulturstiftung Dresden der Commerzbank sowie durch ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Karen Weinert (*1976) studierte nach einer fotografischen Ausbildung Visuelle Kommunikation/Fotografie in Weimar und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Sie betreibt in Dresden den Ausstellungsraum bautzner69 und lebt auch dort.
Gefördert von der Kulturstiftung Dresden der Commerzbank und der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen