Nirgendwo sonst wie in »mónos« kommen sich Hütten und Paläste so nahe. Vincenzo Pagliucas Buch ist ein architektonischer B-Movie, der im südlichen Apennin spielt. Die von ihm fotografierten alleinstehenden Bauten sind einfache Häuser, zusammengesetzt aus den elementaren geometrischen Formen. Doch manche der rudimentären Behausungen wirken wie pastellene Miniaturparodien historischer oder gar avantgardistischer Bauten. Sie scheinen wie aus den Fugen geraten, geformt aus architektonischen Versatzstücken, die oftmals nicht so recht zusammenpassen wollen. Immer in Zentralperspektive und bei bedecktem Himmel fotografiert, werden sie zu Skulpturen des »common man« und regen zum Nachdenken darüber an, wie und warum der Mensch baut, wohnt und denkt.
Vincenzo Pagliuca (*1980) studierte Volkswirtschaft bevor er als Autodidakt zur Fotografie kam und die Meisterklasse von Antonio Biasiuccis »laboratorio irregolare« absolvierte. In seinen Langzeitprojekten beschäftigt er sich vor allem mit den ländlichen und suburbanen Regionen seines Heimatlandes. Pagliucas Arbeiten wurden international ausgestellt und veröffentlicht. »mónos« ist sein zweites Buch. Er lebt und arbeitet in Brescia.
Ausgewählte Presse
„Marlowes“, Online-Magazin für Qualitätspublizistik in den Bereichen Architektur und Stadt, 27.2.2023
La Republica, „Case di rifiuti e castelli in aria“, 7.2.2023
Bauwelt 5.2023, 3.3.2023