Istanbul – die alte, die moderne, die zukünftige Stadt, die Stadt der Gegensätze, geprägt durch die brutale Dynamik religiöser, politischer, wirtschaftlicher und sozialer Transformationsprozesse. Wie keine andere Metropole versinnbildlicht Istanbul die großen Themen unserer Zeit. Die Fotografien von Maria Sewcz sind eine faszinierende bildanalytische Interpretationen dieses sich vor unseren Augen abspielenden Ereignisses – Schnitte durch Raum und Zeit zwischen Europa, Balkan, Nahem und Fernem Osten.
Ihre Bildpaare fixieren die Stadt in der Konfrontation von Lebensgier und Argwohn, dem quirligen Durcheinander der Strukturen, der Nachbarschaft von Ruinen und in den Himmel strebender Betonburgen, Ramsch und Reichtum, Religion und Laizismus. Ihre Bilder sind ausdrucksstarke Zeugnisse dieser rohen Energie, die fasziniert und zugleich abschreckt.
Der Text von Monika Rinck ist die poetisch-deutende und zugleich eigenständig-erzählerische Begleitung der Bildwelten von Maria Sewcz.
Ausstellung
Haus am Kleistpark, Berlin
14.7.–27.9.2020