Die Autobahn: Ein Asphaltteppich, der sich auf über 13.000 km über Deutschland legt, in die Landschaft eingreift und das Land zugleich vernetzt. Jörg Brüggemann hat sie fotografiert, von 2014 bis 2019 – 5 Jahre lang. Aktuell befinden sich die geltenden Mobilitätskonzepte in ständiger Veränderung und Diskussion. Die Autobahn ist in ihrer Grundform seit Jahrzehnten weitgehend unverändert. Wie lange noch? Brüggemanns Bilder könnten schon bald historisch gelesen werden. Die Autobahn ist das wohl monumentalste Bauwerk der Deutschen und Teil unserer kulturellen Identität und Geschichte. Schon in den 20’er Jahren konzipiert und mit dem Bau begonnen (nicht erst im Nationalsozialismus), wurde ihr 1974 von Kraftwerk ein musikalisches Denkmal gesetzt. Sie steht für den unbedingten Zukunftsglauben der Nachkriegszeit, deutsche Ingenieurskunst, Reisen und Rasen ohne Tempolimit, aber auch für Staus, LKW-Schlangen und Massenunfälle. Jörg Brüggemann teilt durch seine Bilder seine Faszination und Zweifel – sie stellen Fragen an Gegenwart und Zukunft der Mobilität. Wie sinnvoll, wie nachhaltig ist eine gigantische Infrastruktur noch, auf der sich unbegrenztes Wachstum und individuelle Freiheit auf der einen und Ökologie und Gemeinwohl auf der anderen Seite tagtäglich in sichtbarem Widerspruch begegnen?
Jörg Brüggemann ist Fotograf, Dozent und Kurator aus Berlin, seit 2009 Mitglied der Agentur OSTKREUZ, dort seit 2019 auch als Geschäftsführer und Dozent tätig. Er arbeitet u.a. für das ZEIT Magazin, GEO, Monocle und wurde in der Vergangenheit mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.
Ausstellungen
La Chambre, Straßburg 25. Juni–4. Sept. 2022
Zephyr Raum für Fotografie, Mannheim
5. Sept. – 23. Mai 2021
Friche La Belle de Mai, Marseille Sommer 2021
Ausgewählte Presse
faz.net
SWRaktuell
SWR Kunscht
monopol
Deutschlandradio
Süddeutsche Zeitung
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