Christiane Fesers (*1977) Arbeiten sind Grenzgänge zwischen Fotografie und Objekt, bei denen die Auseinandersetzung mit Papier als Material und Bildträger verbindendes Element ist. Fotografien von variationsreichen modularen Konstellationen werden in der Serie Partitionen durch manuelle Bearbeitungen zerlegt, verändert und neu zusammenfügt. Dadurch entsteht aus einer zweidimensionalen Fotografie ein skulpturales reliefartiges Werk. Diese faszinierenden Bilder widersetzen sich dem schnellen oberflächlichen Blick – sie verlangen nach ruhiger Betrachtung und intensiverer Analyse. Man möchte ihre Bilder anfassen, um sie im Wortsinne begreifen oder verstehen zu können, was sich aber angesichts ihrer Fragilität verbietet. Gleichzeitig sind Christiane Fesers Werke spielerisch leicht und in hohem Maße ästhetisch. Fragen nach Bild und Abbild, nach den Bezügen zwischen Raum, Fläche und der Bedeutung von Licht kommen ebenso auf wie die seit Walter Benjamin bekannten Überlegungen zu Original und Reproduktion.
Diese Publikation stellt die Werkgruppe der Partitionen vor. In den Texten von Steffen Siegel und Mark Durant werden die komplexen Bilder und ihr Entstehungsprozess analysiert und in einen kunstgeschichtlichen Zusammenhang gestellt. Das Buch wurde vom Grafikbüro Pixelgarten, Frankfurt zusammen mit der Künstlerin präzise und kongenial minimalistisch gestaltet und produziert, ein buchgestalterisches Objekt.